Kultur: Kino

Kino

Am Sonnabend, den 6. August 1910, wurde das erste Kino in Gütersloh eröffnet. Es hieß "Metropol-Theater" und war in dem Hinterhaus des Rietmachers Tobias Kern, Strengerstraße Nr. 8, untergebracht. Der Eintritt für die Eröffnungsvorstellung mit neun (!) Filmen kostete für den ersten Platz 70, den zweiten 50 und den dritten 30 Pfennige, Schüler zahlten die Hälfte.

Seit den 1890er Jahren fanden, vorwiegend im Saal des "Ratskellers" und gegen Eintritt von 50 Pfennigen, Vorführungen von "Edisons Kinematographen" statt. Hierbei handelte es sich um einen Apparat zur Erzeugung und Wiedergabe von Bildreihen, mit welchem Einzelfotos als Bewegungsvorgänge oder "lebende Bilder" gezeigt werden konnten. Im Oktober 1907 fand die erste Vorführung von Filmen im Freien statt. Auf dem Gütersloher Marktplatz wurde mit Hilfe von "Borras Elektro-Biograph" (Kinematograph) und einer Kapelle von 40 Musikern "lebende Bilder", unter anderem über "Buffalo Bill, dem Helden des wilden Westens", "Sherlock (Charlock) Holmes, dem berühmeten Detektiv Englands" und den "Wundern in den Meesrestiefen" vorgeführt.

Im Winter des Jahres 1912 brannte das "Metropol-Theater" ab. Im September 1912 wurde ein neues Kino in der Bahnhofstraße, heute Eickhoffstraße, eröffnet. Es war der Vorgänger der für die Bebauung des Kolbeplatzes 1999 eingestellten Stadttheater-Lichtspiele. Bis zum Jahr 1930 blieben die Lichtspiele in der Bahnhofstraße das einzige Kino der Stadt.

Weitere Einzelheiten zur Geschichte der Kinos bis 1933 finden Sie in dem Artikel "Aus der Geschichte der Gütersloher Lichtspiel-Theater" von Edmund Ruhenstroth, veröffentlicht im Heimat-Jahrbuch Kreis Gütersloh 1991. Weitere Informationen bis in die Gegenwart enthält die Zeitungsausschnittsammlung des Stadtarchivs.